Tierschutzappell: Spenden statt Böllern - Landestierschutzverband Baden-Württemberg
Tierschutzappell: Spenden statt Böllern
von Redaktion LTschV-BW

Tierschutzappell: Spenden statt Böllern

Laut Statistik hat die Feuerwerksbranche die letzten beiden Jahre 133 Millionen Umsatz gemacht. Geld was sich wörtlich „in Rauch aufgelöst hat“. Die Leidtragenden sind die Tiere und die Umwelt.

Nach einer Auswertung des Umweltbundesamts werden bei uns jährlich rund 4.200 Tonnen Feinstaub (PM10) durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt. Der Hauptanteil davon in der Silvesternacht. Diese Menge entspricht in etwa 25% der jährlich durch Holzfeuerungen und ca. 2% der gesamt freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland. Umwelt- und Klimaschutz sieht anders aus.

Doch damit nicht genug. Auch der damit verbundene Lärm hat zahlreiche negative Auswirkungen. Die meisten Tiere haben ein sehr empfindliches Gehör und nehmen Geräusche viel intensiver wahr als Menschen. Für Wildtiere ist ein gutes Gehör überlebenswichtig, vor allem viele nachtaktive Tierarten hören weitaus besser, als sie sehen. Entsprechend leiden sie an Silvester unter den ständigen Explosionen, Lichtblitzen und dem ungewohnten Lärm. Mitten in der Nacht oder sogar der Winterruhe, werden sie aus dem Schlaf gerissen und versuchen zu entkommen. Es dauert oft Tage und Wochen, bis die Tiere wieder in ihr normales Verhalten zurück finden. So manche kopflose Flucht endet durch eine Auto- oder LKW-Kollision tödlich. Doch selbst wenn sie nicht verunfallen, zehren Stress und Unruhe massiv an den sowieso knappen Kraftreserven. Durch die ungewohnte Störung werden wichtige Energiereserven unnötig verbraucht, die im Winter - vor allem bei Futtermangel und kalten Temperaturen - überlebensnotwendig sind.
Der Landestierschutzverband fordert deshalb dazu auf, keine Raketen und Feuerwerkskörper in Waldgebieten, Parkanlagen und anderen Rückzugsräumen von Wildtieren und Vögeln abzufeuern.
Aber auch unsere Heimtiere reagieren sehr sensibel auf Lärm. Vor allem plötzliche Knallgeräusche sind für viele sehr verstörend. Dementsprechend verkriechen sich viele Hunde an Silvester zitternd vor Angst im letzten Eck und suchen nach Schutz. Noch Tage danach zeigen sich manche völlig traumatisiert und trauen sich nicht mehr vor die Haustür. Aber auch Katzen mit Freigang kommen oft noch tagelang nicht mehr nach Hause.
Stefan Hitzler, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes bittet deshalb alle Tierhalter ihren Tieren den Jahreswechsel möglichst stressfrei und angenehm zu gestalten.
"Sorgen Sie dafür, dass ihre Vier- oder Zweibeiner von dem Lärm des Feuerwerks möglichst wenig mitbekommen. Am besten frühzeitig die Rollläden oder Vorhänge schließen und mit Radio oder Fernseher für eine möglichst normale Geräuschkulisse zu sorgen, bevor die Knallerei richtig losgeht," so sein erster Tipp. Hitzler weiter: "Am besten ist eine rigorose Ausgangssperre, dann wissen Sie, dass Katze und Kater in dieser Nacht sicher zu Hause sind. Den Hundespaziergang erledigt man am besten schon am frühen Abend dort, wo wenig los ist und sicherheitshalber immer angeleint. Auf keinen Fall sollte man schreckhafte Tiere alleine lassen und erst recht nicht auf lautstarke Silvesterfeiern mitnehmen. Vor allem Hunde können völlig panisch auf plötzlichen Lärm reagieren. Schon einzelne Schüsse oder auch das Pfeifen einer Rakete setzen sie unter enormen Stress. Gerade bei derartig sensiblen Tieren empfiehlt sich auf alle Fälle gut vorbereitet zu sein, ggf. sogar einen Tierarzt um Rat zu fragen."


Stefan Hitzler schlägt vor: „Helfen Sie den Stress und die Gefahren für Tiere und Natur in der Silvesternacht zu vermeiden und verzichten Sie auf Feuerwerk und Böller! Anstatt Geld sinnlos in die Luft zu feuern, spenden Sie die Summe lieber für sinnvolle Zwecke, zum Beispiel an karitative Einrichtungen oder an Ihr Tierheim. Dort wird jede finanzielle Hilfe immer dringend gebraucht!“

 

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