Tierheime und Tierschutzvereine im Ausnahmezustand: Vergesst uns nicht! - Landestierschutzverband Baden-Württemberg
Tierheime und Tierschutzvereine im Ausnahmezustand: Vergesst uns nicht!
von Redaktion LTschV-BW

Tierheime und Tierschutzvereine im Ausnahmezustand: Vergesst uns nicht!

Tierheime und Tierschutzvereine geraten durch die Coronakrise landesweit immer mehr unter Druck. Besuchsverbot, keine Tiervermittlungen und fehlende Einnahmen. Trotzdem muss der Betrieb weitergehen - zahlreiche Tiere wollen tagtäglich versorgt werden.
Der Landestierschutzverband appelliert eindringlich, die Tierheime nicht im Stich zu lassen!

Als Dachverband von derzeit 116 Tierschutzvereinen in Baden-Württemberg warnt der Landestierschutzverband eindringlich vor den schwerwiegenden Folgen für die Tierheime durch die derzeitige Ausnahmesituation. Stefan Hitzler, erster Vorsitzender beschreibt die Lage so: „Durch die Coronakrise spitzt sich auch die Lage unserer Tierheime immer mehr zu. Keine Besucher, keine Tiervermittlungen, fehlende Einnahmen auf der einen Seite, die tagtägliche Aufrechterhaltung der Tierversorgung- und Pflege durch Mitarbeiter auf der anderen Seite, bringen immer mehr Tierheime an ihre Grenzen. Deshalb unsere eindringliche Bitte an die politisch Verantwortlichen und an alle Mitbürger: Vergesst die Tiere nicht und diejenigen, die sich jeden Tag landesweit um sie kümmern!“

Gerade die fest einkalkulierten Einnahmequellen - wie die Aufnahme tierischer Pensionsgäste über die Ferienzeit oder Erlöse durch Ostermärkte, Frühlingsfeste und andere Tierheimveranstaltungen - fallen aufgrund der derzeitigen Ausnahmeregelungen aus und hinterlassen große Lücken.
Da das allgemeine Besuchs- und Versammlungsverbot auch für Tierschutzvereine gilt, bleiben die Tierheime derzeit auch für Besucher geschlossen. Ausnahmen gibt es vereinzelt nur nach Terminvereinbarung für einzelne Interessenten für Tierheimtiere. Dadurch verlassen kaum mehr Tiere die Tierheime, gleichzeitig kommen allerdings weiterhin immer wieder neue hinzu, wie verwaiste Katzenwelpen oder auch Haustiere, deren Halter sich aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen nicht mehr um sie kümmern können.

Die Tierheime und ihre Mitarbeiter arbeiten unter Hochdruck, um das normale Alltagsleben trotzdem bestmöglich aufrecht zu erhalten und es den anvertrauten Schützlingen an nichts fehlt. Das trifft ebenso auch auf Tierschutzvereine mit externen Pflegestellen zu. Denn die tierischen Gäste müssen natürlich trotz Coronakrise jeden Tag weiter betreut und versorgt werden. Ebenso wie die notwendigen Tierarztbesuche durchgeführt und regelmäßige Einkäufe erledigt werden müssen und nicht zuletzt auch Tieren außerhalb des Tierheimbetriebes bei Einsätzen weiterhin geholfen wird. Die Betriebskosten im Tierheim laufen folglich ungebremst weiter, während die Einnahmen stark zurückgehen und die Tierschutzvereine und Tierheime zunehmend in Bedrängnis kommen.

Ein Shutdown im Tierheim - unmöglich!!
„Tierheime können nicht von jetzt auf nachher geschlossen werden, ebenso wenig kann die Tierpflege und -Versorgung ins „Homeoffice“ verlegt werden“, so Hitzler „Unsere Tierheime, ihre Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer leisten hier unglaubliches, sind jetzt aber zunehmend auf Unterstützung angewiesen.“

Der Landestierschutzverband appelliert sowohl an die politisch Verantwortlichen, als auch an jeden einzelnen Mitbürger, die Tierheime nicht im Stich zu lassen. Tierschutz ist ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag, der gerade jetzt auf breite Unterstützung angewiesen ist.

„Jede Hilfe zählt. Auch wenn der Direktkontakt derzeit nicht möglich ist, sind Geld-, Sach- oder Futterspenden weiterhin hochwillkommen,“ so der Landesvorsitzende. „Was genau und auch welche Menge gerade dringend benötigt werden bzw. wie man Sachspenden am sichersten übergibt, sollte aber unbedingt vor Übergabe mit dem Tierheim vorort telefonisch abgesprochen werden.“

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