Sommerhitze - tödliche Gefahr für Hunde - Landestierschutzverband Baden-Württemberg
Sommerhitze - tödliche Gefahr für Hunde
von Redaktion LTschV-BW

Sommerhitze - tödliche Gefahr für Hunde

Jedes Jahr sterben Hunde in überhitzten Fahrzeugen. Deshalb Hunde bei hohen Außentemperaturen nicht im Auto zurücklassen oder in der prallen Sonne zum Gassigehen zwingen. Bei extremer Hitze werden auch lange Radtouren am (E-)Bike für Hunde zur Qual.
Der Landestierschutzverband appelliert an alle Hundebesitzer im Hochsommer auf ihre Vierbeiner in besonderem Maße zu achten und Rücksicht zu nehmen.

Jedes Jahr werden die heißen Sommertage vielen Tieren zum Verhängnis. So liest man auch in diesem Jahr wieder von Hunden, die aus aufgeheizten Autos gerettet werden mussten oder einen grausamen Tod gestorben sind. Schon im Mai verendete in Krefeld ein Hund in einem Auto. Sämtliche Rettungsversuche kamen für ihn zu spät. An Pfingsten hatte ein kleiner Hund in Plettenberg mehr Glück. Ihn konnte die alarmierte Feuerwehr gerade noch rechtzeitig retten. Indem die Feuerwehrmänner die Autoscheibe einschlugen, gelang es ihnen das Tier aus dem aufgeheizten Fahrzeug zu befreien. Im Autoinneren war die Temperatur bereits auf 55°C angestiegen. Im benachbarten Österreich hatte ein Jagdhund weniger Glück. Er verendete bereits Ende April in der Nähe von Salzburg in einer Hundetransportbox auf der Ladefläche eines Pickups. Der Besitzer war angeblich nur kurz einkaufen, doch das wurde für den Hund in seinem Metallgefängnis zum tödlichen Verhängnis.


„Nur mal kurz“ kurz ist oft schon zu lang

Der Vorsitzende des Landestierschutzverbandes Stefan Hitzler mahnt deshalb eindringlich: " Selbst Autos, die im Schatten abgestellt waren, werden schnell zur Todesfalle, vor allem da die Sonne - und damit auch der Schatten - wandert. Damit können sich selbst kurze Aufenthalte für den Hund im abgestellten Fahrzeug als zu lang erweisen. Hunde sind nicht in der Lage wie wir Menschen über Schweiß die Körpertemperatur herunterzukühlen. Wird es ihnen zu heiß, bleibt ihnen nur sich durch Hecheln Kühlung zu verschaffen, womit sie aber schnell an ihre Grenzen kommen. Oft hilft dann nur sofortiges Handeln.“
Der Landestierschutzverband ermutigt ausdrücklich alle Mitbürger, umgehend die Polizei zu informieren, wenn sie Hunde in Not in einem offensichtlich schon überhitzten Auto bemerken und auf die Schnelle kein Besitzer ausfindig zu machen ist. Vor allem wenn bei den Tieren Anzeichen eines bevorstehenden Hitzekollaps zu erkennen sind, wie Unruhe, starkes Hecheln oder Taumeln. Bei Krämpfen, Atemnot oder gar Bewusstlosigkeit besteht akute Lebensgefahr! Zeigt ein Tier diese Symptome, sollte es schnellstmöglich befreit, vorsichtig mit einem nassen Tuch gekühlt und sofort in eine Tierarztpraxis gebracht werden.
Doch nicht nur Ausflüge mit dem Auto sollten bei Sommerhitze unterbleiben, auch der normale Spaziergang ist bei Hitze für Hunde kein Vergnügen. Deshalb empfiehlt der Landestierschutzverband das Gassigehen im Hochsommer in den schattigen Wald bzw. auf den frühen Vormittag oder den späten Abend zu verlegen, wenn die Sonne nicht mehr so heiß brennt. Wichtig zudem: dem Hund muss immer ausreichend Trinkwasser zur Verfügung stehen. Außerdem warnt Hitzler ausdrücklich davor, Hunde im Hochsommer zu überfordern: „Hunde bei extremer Hitze dazu zu zwingen, lange Strecken neben dem Fahrrad herzurennen, möglicherweise noch in der prallen Sonne und bergauf, grenzt für mich schon an Tierquälerei. Erst recht, wenn der Hundehalter ein E-Bike fährt und sich selbst nicht anstrengen muss.“
Einen Hund angebunden am E-Bike auszuführen kann für das Tier ähnlich belastend werden, wie wenn er neben einem fahrenden Auto herlaufen müsste. Nicht ohne Grund ist das Führen eines Hundes von Kraftfahrzeugen aus nach § 28 Abs. 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) verboten. Wer dies trotzdem macht, muss mit einer Strafanzeige rechnen.


Hintergrund

Was vielen Menschen noch immer nicht klar zu sein scheint: geparkte Autos heizen sich auf und werden bei Sonneneinstrahlung zum tödlichen Backofen. Je dunkler die Farbe des Fahrzeugs, desto schneller steigt die Innentemperatur. Hier helfen auch keine spaltbreit heruntergelassenen Seitenfenster mehr. Das erschreckende Ergebnis einer Studie aus USA zeigt, dass im Innern von Personenfahrzeugen im Schnitt schon nach 60 Minuten in der Sonne bereits lebensbedrohliche 47 Grad gemessen werden konnten. Besonders alarmierend: auch bei im Schatten stehenden Autos stieg die gemessene Innenraumtemperatur nach zwei Stunden kritisch hoch an.

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